Nach Tarifa kommt man nur mit dem Bus oder dem Auto von einem nahen gelegenen Flughafen. Anscheinend haben ziemlich viele Leute noch nie von Tarifa gehört. Wenn ich erzähle, wo ich hingehe, ist die Antwort meistens „wo liegt das genau“. Tarifa ist im Süden von Spanien, der südlichste Punkt von Europa. In nur einer Stunde ist man in Marokko, da Tarifa direkt an der Strasse von Gibraltar liegt. Mittelmeer und Atlantik treffen aufeinander. Klingt schon irgendwie magisch.
Selbst wenn man kein Surfer ist, die Stimmung packt einen. Am Strand die Kitesurfer, die ihre Schirme bereit machen und durch die Wellen gleiten. In Tarifa gibt es zwei Winde. Levante und Poniente. Levante ist der stärkere von beiden, aber auch ein bisschen zickiger. Poniente ist weniger stark dafür beständiger.
Wenn man kiten geht packt einen plötzlich eine Besessenheit für Windvorhersagen. Man kann zwar nie richtig darauf zählen, da der Wind schlussendlich, doch einfach macht, was er will. Aber das ewige Warten auf den Wind ist manchmal zum verrückt werden. Wir kommen später an in Tarifa als geplant. Trotzdem geht’s noch raus zum Kiten. Die Bedingungen sind perfekt. Fast keine Leute mehr am Strand und die Sonne steht nicht mehr so hoch um 6 Uhr abends. Kiten ist eines der Dinge, die ich gerne besser beherrschen würde. Aber mit einmal im Jahr 1 Woche Kiten gehen wird es wohl noch eine Weile dauern, bis ich dieses Ziel erreiche.